- Legen Sie den richtigen Verkaufspreis für Ihre renovierte Immobilie in Spanien fest
- Verstehen Sie die Verkaufsnebenkosten und Steuern beim Immobilienverkauf in Spanien
- Wie viel Gewinn kann ich realistisch erzielen?
- Wie viel Kapital benötige ich, um in Spanien mit Flipping zu starten?
- Flipping vs. langfristige Vermietung in Spanien
- Erfolgsfaktoren und abschließende Gedanken
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Ein erfolgreicher Immobilien-Flip in Spanien ist durchaus umsetzbar. Haben Sie Ihre ideale Immobilie gefunden und renoviert, sind es nur noch wenige Schritte bis zum Ziel. Sie müssen Ihre Arbeit und Investition nur noch in Gewinn umwandeln.

Legen Sie den richtigen Verkaufspreis für Ihre renovierte Immobilie in Spanien fest
Der Angebotspreis ist entscheidend für einen zügigen und profitablen Verkauf. Er muss wettbewerbsfähig und realistisch sein und sich an soliden Vergleichswerten ähnlicher, kürzlich verkaufter und renovierter Immobilien in der unmittelbaren Umgebung orientieren. Eine zu hohe Preisfestsetzung ist ein häufiger Fehler. Er führt zu längeren Verkaufszeiten, höheren laufenden Kosten (wie Hypothekenraten, Nebenkosten, Gemeinschaftsgebühren und Steuern) sowie späteren Preissenkungen. Das macht das Objekt für Interessenten unattraktiv. Die Zusammenarbeit mit einem renommierten örtlichen Immobilienmakler mit nachgewiesener Erfahrung in der Region ist hierbei von großem Wert. Er kann eine realistische Marktwertermittlung durchführen und eine wirksame Preisstrategie entwickeln.
Nach Abschluss der Renovierung ist es wichtig, die Immobilie im bestmöglichen Licht zu präsentieren. Hierzu gehört zunächst eine gründliche Reinigung sowie eine einwandfreie Fertigstellung aller Details. Für eine effektive Vermarktung sind hochwertige, professionelle Fotos erforderlich, die die wichtigsten Merkmale und die Qualität der Renovierung hervorheben. Auch professionelle Videotouren können sinnvoll sein. Die Immobilie sollte auf den wichtigsten nationalen und internationalen Immobilienportalen gelistet werden, unter Nutzung der Reichweite des Maklers sowie gegebenenfalls durch Werbung in den sozialen Medien.
Sie könnten auch Home Staging einsetzen. Dabei wird die Immobilie mit Möbeln und Dekorationen ausgestattet (oft mit gemieteten Möbeln), um potenziellen Käufern das Wohnen darin vorzustellen. Trotz der zusätzlichen Kosten gilt Home Staging laut Experten als verkaufsfördernd. Es ermöglicht häufig schnellere Verkäufe zu höheren Preisen, da die Immobilie attraktiver und ansprechender wirkt.
Verstehen Sie die Verkaufsnebenkosten und Steuern beim Immobilienverkauf in Spanien
Wie beim Kauf wirken sich auch beim Verkauf verschiedene Kostenfaktoren maßgeblich auf den Nettoerlös aus. Diese müssen bereits bei der Kalkulation der Rentabilität von Anfang an berücksichtigt werden.
- Maklerprovision: Dies ist in der Regel der größte Kostenfaktor beim Verkauf. Die Provision liegt meist zwischen 3 % und 6 % des endgültigen Verkaufspreises, zuzüglich Mehrwertsteuer (IVA) in Höhe von derzeit 21 %. Die Provision ist zwar verhandelbar, stellt aber dennoch einen erheblichen Abzug vom Verkaufserlös dar.
- Kapitalertragssteuer (Impuesto sobre la Renta de las Personas Físicas oder Impuesto sobre la Renta de No Residentes): Der Gewinn aus dem Verkauf unterliegt der Kapitalertragssteuer. Diese wird auf den Unterschied zwischen Verkaufspreis und ursprünglichem Kaufpreis abzüglich bestimmter abzugsfähiger Kosten berechnet (einschließlich Erwerbskosten wie Verkehrsteuer und Gebühren sowie dokumentierte Renovierungskosten mit offiziellen, IVA-ausgewiesenen Rechnungen). Der Steuersatz in Spanien ist progressiv und liegt derzeit zwischen 19 % und 28 %, abhängig von der Höhe des Gewinns. Die genauen Regelungen unterscheiden sich für Steuerinländer und Nichtansässige. Eine lückenlose Dokumentation aller Kosten ist entscheidend, um den steuerpflichtigen Gewinn zu minimieren.
- Gemeindliche Wertzuwachssteuer (Impuesto sobre el Incremento de Valor de los Terrenos de Naturaleza Urbana): Diese Steuer wird von der Gemeinde auf den theoretischen Wertzuwachs des Grundstücks (nicht des Gebäudes) während der Besitzzeit erhoben. Die Berechnung variiert je nach Gemeinde und unterliegt fortlaufenden gesetzlichen Änderungen. Es ist wichtig, die aktuell gültigen lokalen Bestimmungen zu prüfen und eine Schätzung bei der Gemeindeverwaltung einzuholen.
- Rechtsanwaltsgebühren: Sofern ein Rechtsanwalt den Verkaufsprozess begleitet, fallen hierfür zusätzliche Gebühren.
- Weitere Kosten: Hierzu zählen beispielsweise Gebühren für die Löschung einer bestehenden Hypothek sowie die Kosten für den Energieausweis (EPC), der gesetzlich für den Verkauf oder die Vermietung einer Immobilie in Spanien vorgeschrieben ist.
Insbesondere die Maklerprovision und die Kapitalertragssteuer sorgen dafür, dass ein erheblicher Teil des Bruttogewinns (Verkaufserlös abzüglich Kauf- und Renovierungskosten) bereits vor der Berechnung des Nettoerlöses aufgezehrt wird. Dies unterstreicht die entscheidende Bedeutung einer konsequenten Kostenkontrolle während des gesamten Flipping-Prozesses: Klug einkaufen, effizient renovieren und den Verkauf optimal steuern – so sichern Sie Ihre Gewinnspanne.
Hier ein Beispiel für die geschätzten Verkaufskosten und die Berechnung des Nettogewinns:
| Kostenpunkt | Beispielrechnung | Anmerkungen |
| Gesamte Kaufkosten (inklusive Nebenkosten) | 111.210 € | Kaufpreis (100.000 €) + Steuern/Gebühren (11.210 €) |
| Renovierungsbudget (inklusive Reserve) | 35.000 € | Beispielwert |
| Haltungskosten (geschätzt für 6 Monate) | 3.000 € | Hypothekenzinsen, Nebenkosten, Versicherungen, Steuern etc. Sehr variabel. |
| Gesamtinvestition (All-in Kosten) | 149.210 € |
| Kostenpunkt | Beispielrechnung | Anmerkungen |
| Erzielter Verkaufspreis | 200.000 € | Angenommener Verkaufspreis |
| Maklerprovision (5% + 21% MwSt.) | - 12.100 € | 10.000 € Provision + 2.100 € MwSt. Satz variiert (3–6 %). |
| Kapitalertragssteuer (geschätzt 19 %) | - 10.220 € | Berechnung auf Gewinnbasis: 200.000 € (Verkauf) - 111.210 € (Kaufkosten) - 35.000 € (Renovierung) = 53.790 € Gewinn. Steuer: 19 % = 10.220 € (vereinfachte Berechnung – tatsächliche Werte können abweichen). |
| Gemeindesteuer (Plusvalía Municipal) | - 800 € (geschätzt) | Sehr variabel je nach Standort und Besitzdauer. Vor Ort prüfen. |
| Rechtsanwaltskosten (geschätzt) | - 1.000 € | Variabel |
| Sonstige Kosten (Energieausweis, Hypothekenlöschung etc.) | - 500 € (geschätzt) | Variabel |
| Nettoerlös aus dem Verkauf | 175.380 € | Verkaufspreis (200.000 €) – Verkaufskosten (24.620 €) |
| Kostenpunkt | Beispielrechnung | Anmerkungen |
| Geschätzter Nettogewinn | 26.170 € (175.380 € - 149.210 €) | Nettogewinn = Nettoerlös aus dem Verkauf – Gesamtinvestition |
| Bruttogewinn (vor Verkaufskosten/Steuern) | 50.790 € (200.000 € - 111.210 € - 35.000 € - 3.000 € Haltungskosten) | Verkaufspreis – Kaufkosten – Renovierung – Haltungskosten |
| Kapitalrendite (ROI) | 17,5 % (26.170 € Nettogewinn / 149.210 € Gesamtinvestition) | Auf Grundlage der Gesamtinvestition |
Hinweis: Diese Tabelle dient nur der Veranschaulichung und vereinfacht die steuerlichen Berechnungen. Der tatsächliche Gewinn hängt stark von den konkreten Zahlen, den Marktbedingungen und einer präzisen Kostenerfassung ab. Professioneller finanzieller und rechtlicher Beistand ist unerlässlich.
Sobald Kaufangebote eingehen, sind sorgfältige Verhandlungen erforderlich, um den angestrebten Verkaufspreis zu erzielen, dabei aber gleichzeitig die Marktlage realistisch zu berücksichtigen. Nach Annahme eines Angebots verläuft der Ablauf in der Regel ähnlich wie beim Kauf, nur umgekehrt, und endet mit der Unterzeichnung der notariellen Kaufurkunde (escritura), bei der der Käufer den Restbetrag zahlt und die Schlüssel erhält.
Wie viel Gewinn kann ich realistisch erzielen?
Dies ist häufig die erste Frage, die sich potenzielle Flipper stellen. Während viele Quellen von möglichen Wertsteigerungen von 20 % durch Renovierungen oder durchschnittlichen Renditen von über 10 % sprechen, ist es entscheidend zu verstehen, dass es beim Flipping keine garantierte Gewinnspanne gibt. Die Rentabilität ist das Ergebnis eines erfolgreich gesteuerten Gesamtprozesses: die Immobilie deutlich unter ihrem zukünftigen Marktwert nach Renovierung (ARV) erwerben, eine kosteneffiziente und wertsteigernde Renovierung durchführen, alle Kosten (Ankauf, Renovierung, Haltung, Verkauf) exakt kalkulieren und kontrollieren sowie einen zeitnahen Verkauf zum angestrebten Preis erzielen.
Die Beispielrechnung in Tabelle 2 zeigt, dass der Unterschied zwischen der Bruttowertsteigerung und dem letztendlichen Nettogewinn aufgrund der zahlreichen Steuern und Gebühren erheblich sein kann. Der Erfolg hängt von der erzielten Marge ab – also dem Unterschied zwischen den endgültigen Nettoerlösen und den gesamten Investitionskosten. Daher sind sorgfältige Finanzplanung, konservative Schätzungen und strikte Kostenkontrolle deutlich wichtiger als die Orientierung an allgemeinen ROI-Durchschnittswerten. Gewinn wird durch Sorgfalt erwirtschaftet, nicht durch den Markt garantiert.

Wie viel Kapital benötige ich, um in Spanien mit Flipping zu starten?
Der benötigte Kapitalbedarf geht weit über den Kaufpreis der Immobilie hinaus. Eine realistische Einschätzung muss Folgendes umfassen:
- Den vollständigen Kaufpreis
- Alle damit verbundenen Kaufnebenkosten (ITP, Notar, Grundbuch, Anwaltsgebühren – potenziell 10–15 % des Kaufpreises)
- Das komplette Renovierungsbudget, einschließlich eines ausreichenden Sicherheitspuffers (15–20 %)
- Mittel zur Deckung der laufenden Haltungskosten während der Renovierung und der Verkaufsphase (Hypothekenraten, falls zutreffend, Nebenkosten, Versicherungen, Gemeinschaftsgebühren, Grundsteuern). Dieser Zeitraum kann mehrere Monate oder länger dauern, falls sich der Verkauf verzögert
- Einen Puffer zur Abdeckung der Verkaufskosten, bis der Verkaufserlös eingeht
Daher kann bei einem Kaufpreis von 100.000 €, kombiniert mit Renovierungskosten von 35.000 €, der insgesamt benötigte Kapital- bzw. Finanzierungsbedarf leicht 150.000 € bis 160.000 € oder mehr erreichen, wenn alle Kosten, Steuern, Gebühren und Reserven realistisch berücksichtigt werden. Dieser Betrag ist stark abhängig von den konkreten Projektdetails, dem Standort und der Finanzierungsstruktur. Eine Unterfinanzierung stellt ein erhebliches Risiko dar, das ein Projekt gefährden kann, wenn unerwartete Kosten auftreten oder sich der Verkauf länger als geplant verzögert.
Flipping vs. langfristige Vermietung in Spanien
Der Vergleich von Flipping (kaufen, renovieren, verkaufen) mit klassischem Buy-to-Let-Investing (kaufen, eventuell renovieren, langfristig vermieten) dreht sich nicht einfach nur um die Frage, welche Variante bei einem einzelnen Geschäft prozentual höhere Renditen bringt. Es handelt sich um grundsätzlich unterschiedliche Anlagestrategien, jede mit ihrem eigenen Chancen-Risiko-Profil, unterschiedlichen Cashflow-Mustern und Zeitaufwand.
- Flipping: Zielt auf relativ schnelle, potenziell höhere Einmalgewinne ab. Es erfordert erhebliches Startkapital, hohen persönlichen Einsatz während der Projektphase und birgt ein größeres Risiko in Bezug auf kurzfristige Marktschwankungen, Kostenüberschreitungen und Timing-Probleme. Das Kapital ist für einen kürzeren Zeitraum gebunden (im Erfolgsfall), was eine Wiederanlage ermöglicht. Der Erfolg hängt stark von einer effizienten Umsetzung ab.
- Buy-to-Let: Fokussiert auf regelmäßige Mieteinnahmen und langfristige Wertsteigerung. Zwar fallen die Anfangsgewinne niedriger aus, dafür bietet diese Strategie mehr Stabilität und Vorhersehbarkeit. Renovierungen können die Mieteinnahmen deutlich erhöhen (laut einer Quelle um bis zu 30 %). Allerdings erfordert diese Strategie eine fortlaufende Immobilienverwaltung (entweder direkt oder über eine Agentur), und das Kapital ist langfristig gebunden. Das Marktrisiko verteilt sich auf einen längeren Zeitraum.
Keine der beiden Strategien ist grundsätzlich „profitabler“. Die optimale Wahl hängt vollständig von den finanziellen Zielen des einzelnen Investors ab (Kapitalwachstum vs. laufende Einnahmen), der persönlichen Risikobereitschaft, dem verfügbaren Kapital, dem möglichen Zeiteinsatz sowie den Details des jeweiligen Immobilienprojekts. Manche Investoren kombinieren auch beide Ansätze, indem sie kaufen, renovieren, zunächst vermieten und später möglicherweise refinanzieren oder verkaufen.
Erfolgsfaktoren und abschließende Gedanken
Immobilien-Flipping in Spanien ist durchaus machbar, erfordert jedoch ein souveränes Navigieren durch ein komplexes Geflecht aus Marktdynamik, Regularien und Kosten. Die entscheidenden Erfolgsfaktoren lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- Fundierte lokale Marktkenntnisse: Ein umfassendes Verständnis von Mikro-Markttrends, Immobilienwerten und Käuferpräferenzen ist unverzichtbar.
- Strenge finanzielle Disziplin: Eine präzise Kalkulation aller Kosten (Ankauf, Renovierung, Haltung, Verkauf) inklusive großzügiger Rücklagen ist entscheidend. Sorgfältige Kostenkontrolle während des gesamten Projekts ist unerlässlich.
- Strategische, hochwertige Renovierung: Der Fokus sollte auf Maßnahmen liegen, die einen maximalen Mehrwert schaffen und auf den Zielmarkt abgestimmt sind. Diese sollten professionell und hochwertig umgesetzt werden.
- Zuverlässiges professionelles Netzwerk: Verlässliche Partnerschaften mit ortsansässigen Anwälten, Immobilienmaklern und Bauunternehmern sind entscheidend, um den Ablauf effizient zu steuern und Risiken zu minimieren.
- Steuerliche und rechtliche Kenntnisse: Ein umfassendes Verständnis der steuerlichen Auswirkungen (Verkehrsteuer, Kapitalertragssteuer, Plusvalía) sowie die Einhaltung aller rechtlichen Vorgaben (Genehmigungen) sind von zentraler Bedeutung.
- Geduld und Realismus: Flipping verläuft selten so schnell oder einfach, wie es zunächst erscheint. Herausforderungen sind zu erwarten, Verzögerungen sollten eingeplant werden und die Gewinnerwartungen sollten realistisch bleiben.
Obwohl der Weg zum profitablen Immobilien-Flipping in Spanien mit erheblichen Herausforderungen verbunden ist und große Sorgfalt erfordert, bleiben die potenziellen Erträge für gut vorbereitete und informierte Investoren attraktiv. Es bietet die Möglichkeit, aktiv am Immobilienmarkt mitzuwirken, zur Verbesserung des Wohnungsbestands beizutragen und substanzielle Renditen zu erzielen. Bevor Sie jedoch Ihr erstes Flip-Projekt in Angriff nehmen, sollten Sie umfassend recherchieren und professionelle rechtliche sowie finanzielle Beratung einholen, die auf Ihre individuellen Gegebenheiten zugeschnitten ist. Beginnen Sie am besten mit der Lektüre unserer weiteren Artikel über den spanischen Immobilienmarkt, um sich einen tieferen Einblick zu verschaffen.
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