8 min lesen
Ein neues Zuhause in einem neuen Land zu kaufen, ist ein großer Schritt. Eine der größten Herausforderungen Ihres neuen Lebens ist, dass Sie einfach nicht wissen, was auf Sie zukommt. Wir möchten Ihnen Ihre Entscheidung leichter machen, indem wir Ihnen einige Ratschläge mit auf den Weg geben, um den Immobilienkauf einfacher und angenehmer zu gestalten.
Überlegen Sie, welche Art von Immobilie am besten zu Ihnen passt
Aufgrund unserer Erfahrung ist die Immobiliensuche sehr viel effektiver, wenn man bereits ein klares Bild vor Augen hat. Sie vermeiden zum Beispiel, Zeit mit der Besichtigung von Immobilien zu verschwenden, die einfach nicht Ihren Bedürfnissen entsprechen.
Es bestehen erhebliche Preisunterschiede in Spanien zwischen Villen, Stadthäusern, Apartments und Immobilien in Wohnanlagen (urbanizaciones). Natürlich hat jeder Immobilientyp seine eigenen Vor- und Nachteile ─ Preis, laufende Kosten, Gemeinschaft, Größe und spezifische Lage. Unser Blog, der sich mit den verschiedenen Arten spanischer Immobilien befasst, geht ausführlich hierauf ein.
Sobald Sie sich im Klaren darüber sind, welcher Immobilientyp Ihren Wunschvorstellungen am besten entspricht, können Sie unseren umfangreichen Immobiliensuchfilter verwenden, um Auswahllisten von Objekten zu erstellen, die Ihrem Lifestyle entsprechen. Nehmen wir an, Sie haben sich für ein Apartment entschieden. Sobald Sie die Apartments als Option ausgewählt haben, sollten Sie alle wichtigen Ausstattungsmerkmale wie einen Pool, Zugang zum Garten oder einen Balkon auswählen. Je spezifischer die Angaben sind, desto effizienter wird Ihre Suche sein.
Hier erst einmal einige weniger bekannten Tatsachen über die beliebtesten Immobilientypen der Menschen, die nach Spanien ziehen:
- Apartments
- Stadthäuser
- Freistehendes Haus
- Immobilien auf dem Land
1. Appartements (Pisos)
Sobald Sie ein Apartment kaufen, werden Sie nach spanischem Recht automatisch Mitglied der Wohnungseigentümergemeinschaft (comunidad de proprietarios/vecinos). Es fallen Gemeinschaftskosten an (gastos de comunidad) und Sie müssen die Vorschriften der Hausordnung beachten.
Bei Ihrer Recherche sollten Sie sich darüber informieren, wie hoch diese Gebühren sind, in welchen Abständen sie gezahlt werden müssen und welche Art von Vorschriften zu befolgen sind.
Die Gemeinschaftskosten decken unter anderem Wartungs- und Reparaturkosten ab, was bedeutet:
- Je mehr Annehmlichkeiten (wie Gärten und Swimmingpools), desto höher sind die Gebühren.
- Bei älteren Objekten oder Objekten in schlechterem Zustand können zusätzliche Gemeinschaftskosten anfallen. Ihr Anwalt kann das Protokoll der letzten Versammlung der Eigentümergemeinschaft (AGM) anfordern, damit Sie sich ein Bild von der finanziellen Situation des Gebäudes und den Kosten machen können, die bei einem Kauf eventuell auf Sie zukommen.
Jedes spanische Mehrfamilienhaus ist anders organisiert, hat andere Regeln und Vorschriften - daher ist es wirklich vorteilhaft, sich vorab über folgendes zu informieren:
- Vorhandensein eines Aufzugs ─ in vielen älteren Gebäuden ist keiner vorhanden.
- Die gebäudespezifischen Regeln und Vorschriften für die Nutzung oder Installation von Klimaanlagen sind von Gebäude zu Gebäude sehr unterschiedlich - in bestimmten Teilen Spaniens kann das Leben in einem Mehrfamilienhaus sehr heiß werden.
2. Stadthäuser (Adosados/Pareados)
Diese Reihenhäuser oder Doppelhaushälften befinden sich meist in städtischen Vororten oder in Erholungsgebieten mit einer eingeschworenen Gemeinschaft. Sie sind oft erschwinglicher als ein Einfamilienhaus und geräumiger als ein Apartmenthaus. Halten Sie sich jedoch immer die weniger bekannten Fakten bei Ihrer Recherche vor Augen. Diese Objekte können oft ziemlich dünnwandig sein, was bedeutet, dass Sie mehr Lärm ausgesetzt sind und das Gefühl haben, selbst weniger Privatsphäre zu haben.
Möglicherweise müssen Sie auch Gemeinschaftskosten (gastos de comunidad) für diese Art von Immobilie zahlen, wenn sie mit gemeinsam genutzten Einrichtungen ausgestattet oder Teil eines größeren Projekts ist ─ diese sind jedoch gegenüber einem Apartment eher gering.
3. Einfamilienhäuser (Villas/Casas)
Einfamilienhäuser sind eher in Orten in Stadtnähe zu finden als im Stadtzentrum, da hier größere Objekte angeboten werden. Außerdem sind sie häufig in Gebäudekomplexen an der Küste gelegen, da sie größtenteils als Ferienwohnungen dienen. Immobilien in Stadtnähe bieten zwar mehr Platz und Privatsphäre, aber die Nebenkosten sind in vielen Wohnanlagen höher, da sie meist über Pools oder Gemeinschaftsgärten verfügen.
Es lohnt sich auf jeden Fall, die obengenannten Faktoren zu berücksichtigen um sicherzugehen, dass Sie sich in Ihrem zukünftigen Zuhause rundum wohlfühlen.
4. Immobilien auf dem Land (Fincas/Casa Rurales)
Wie der Name schon sagt, befindet sich diese Art von Immobilie weit weg von Küsten, Städten oder Urlaubsorten. Sie unterscheiden sich im Stil (kleine Dorfhäuser, große Bauernhäuser, Liegenschaften mit Grundstück). Etwas, das sie alle im Allgemeinen gemeinsam haben, ist, dass sie alt sind. Das bedeutet in den meisten Fällen, dass Sie Renovierungsarbeiten durchführen müssen.
Obwohl diese Art von Immobilie sehr geräumig und kostengünstig sein kann, ist unbedingt zu empfehlen, bei der Suche, der Prüfung der Rechtsverhältnisse und der potenziellen Zusatzkosten besondere Vorsicht walten zu lassen.
Recherchieren Sie Ihren idealen Standort
Bevor Sie mit der Suche beginnen, sollten Sie sich auf jeden Fall Gedanken darüber machen, wo genau Sie in Spanien leben möchten und einen Ort auswählen, der Ihren individuellen Bedürfnissen entspricht.
Die Immobilienpreise können ein guter Ausgangspunkt sein, da sie im Durchschnitt von Gebiet zu Gebiet erheblich variieren können. Wenn Sie also ein bestimmtes Budget und vielleicht sogar eine bestimmte Immobilienart im Sinn haben, ist es ratsam, zu recherchieren, was Sie sich leisten können und wo. Beispielsweise kosten Immobilien in der Provinz Alicante durchschnittlich 2.196 €/m² gegenüber durchschnittlich 2.918 €/m² in der Provinz Málaga. Sie können unsere Immobilieninserate durchsuchen und nach Region filtern, um ein Gefühl für die Durchschnittspreise in der Gegend zu bekommen.
Sie sollten sich auch überlegen, ob Sie lieber in der Nähe von Auswanderern leben möchten oder vollständig in die lokale Gemeinschaft eintauchen möchten. Bestimmte Gebiete Spaniens sind sehr beliebt bei Auswanderern aus verschiedenen Ländern. Die Costa Blanca in Alicante und die Costa Del Sol in Andalusien sind zum Beispiel bei Briten besonders beliebt. Im Gegensatz dazu sind Katalonien, Galicien und Kantabrien, alle an der Grenze zu Frankreich, die beliebtesten Orte für französische Käufer. Und Deutsche lassen sich lieber auf den Balearen, den Kanarischen Inseln und in der Umgebung von Valencia nieder. (Quelle: National Statistics Institute)
Um Ihre Standortrecherche weiter zu verfeinern, denken Sie darüber nach, was Sie von Ihrem neuen Leben in Spanien erwarten:
- Möchten Sie es Freunden und Familie so einfach wie möglich machen, sie aus dem Ausland zu besuchen? Dann möchten Sie vielleicht in der Nähe eines Flughafens wohnen.
- Fahren Sie mit dem Auto oder benötigen Sie einen Standort, der über ein hervorragendes öffentliches Verkehrsnetz verfügt?
- Müssen Sie sich regelmäßig vom Arzt untersuchen lassen? Wenn ja, konzentrieren Sie Ihre Suche auf Orte in Stadtnähe mit einfachem Zugang zu Krankenhäusern/medizinischen Zentren/Apotheken.
- Welchen Lebensstil bevorzugen Sie? Entspannung oder Aktivitäten, die mit dem Leben an der Küste einhergehen? Die Hektik des Stadtlebens? Oder die Ruhe und Einsamkeit des ländlichen Lebens?
Viele ländliche Dörfer und Städte werden immer weniger populär, da riesige Bevölkerungsschichten in die Städte abwandern. Andererseits werden für den Immobilienkauf in einigen dieser Orte finanzielle Anreize geboten, um die Einwohnerzahl aufzustocken. Wenn Sie sich für das Leben in der Großstadt interessieren, bedenken Sie dabei, wie belebt sie während der Hochsaison sein kann.
Denken Sie sorgfältig über Spanien und sein abwechslungsreiches Klima nach. Wer möchte nicht das ganze Jahr über im warmen Klima des spanischen Süden leben, aber man sollte auch bedenken, dass es in Gebieten wie Málaga und Murcia in den Sommermonaten außergewöhnlich trocken und dürr sein kann.
Wenn Sie sich in einem besonders heißen Teil Spaniens niedergelassen haben, sollten Sie auf jeden Fall in Betracht ziehen, nach Immobilien mit Klimaanlage zu suchen. Es könnte Sie überraschen, dass selbst in den heißesten Gegenden Spaniens nicht alle Immobilien mit Klimaanlagen ausgestattet sind, also überprüfen Sie dies. In unseren Anzeigen wird immer angegeben, ob die Immobilie über eine Klimaanlage oder über eine Zentralheizung verfügt. Die meisten Käufer aus dem Ausland sind an Heizungsanlagen gewöhnt, aber in Spanien ist das keine Selbstverständlichkeit. Sie sollten sich also über die monatlichen Nutzungskosten oder die Montagekosten informieren, falls Ihre ideale Immobilie noch nicht mit einer Heizung ausgestattet ist.
Es ist auf jeden Fall nützlich, eine kurze Liste von Besichtigungsobjekten in bestimmten Gebieten aufgrund Ihrer persönlichen Kriterien zu erstellen, wie Budget, Gemeinschaft, oder andere Dinge, die Ihrem Lifestyle entsprechen. Der Immobilienkauf wird dadurch um einiges effizienter gestaltet.
Informieren Sie sich vorab, welche Unterlagen oder Anmeldungen Sie benötigen
Wir empfehlen Ihnen, so bald wie möglich, idealerweise aus Ihrem Heimatland, eine N.I.E (Identifikationsnummer für Ausländer, oder „Numero de Identidad de Extranjero“) zu beantragen, bevor Sie Ihren Umzug nach Spanien planen. Andernfalls müssen Sie die NIE nach spanischem Recht innerhalb von 3 Monaten nach Ihrer Ankunft in Spanien beantragen. Die Bearbeitungszeiten sind von Region zu Region unterschiedlich, sie kann aber recht lang sein. Daher sollten Sie den Antrag so schnell wie möglich stellen. Weitere Einzelheiten können Sie den von der spanischen Regierung bereitgestellten Informationen entnehmen.
Wenn Sie Nicht-EU-Bürger (einschließlich britischer Staatsbürger) sind, müssen Sie eine TIE (Ausweis für Ausländer oder „Tarjeta de Identidad de Extranjero“) anstelle einer NIE beantragen. Dies ist ein Lichtbildausweis für Nicht-EU-Bürger. Das Antragsverfahren ähnelt dem des NIE.
Sobald Sie Ihre NIE oder TIE in den Händen halten, können Sie ein spanisches Bankkonto eröffnen, das Sie für Ihre Hypothek sowie für Steuer- und Gebührenzahlungen im Zusammenhang mit Ihrem Immobilienkauf benötigen. Sie brauchen außerdem einen Nachweis über Adresse, Identität und Beschäftigungsstatus. Es ist ratsam, bei der Terminvereinbarung ausdrücklich eine Person anzufordern, die Englisch spricht, falls Sie sie benötigen. Eine NIE ist auch erforderlich, um einen Kauf in Spanien abzuschließen (einschließlich Immobilien), und um die Immobiliensteuern zu zahlen.
EU-Bürger benötigen kein Visum, um in Spanien zu leben. Die NIE und eine Anmeldung beim spanischen Einwohnermeldeamt „padròn“ genügen. Nicht-EU-Bürger, die sich länger als 90 Tage in Spanien aufhalten möchten, benötigen ein Visum für einen langfristigen Aufenthalt. Die Art des benötigten Visums, hängt davon ab, ob Sie arbeiten möchten oder einfach nur in Spanien leben/den Ruhestand verbringen möchten. Sie können sich an das spanische Außenministerium wenden, um herauszufinden, welches Visum Sie je nach Ihrer persönlichen Situation benötigen.
Stellen Sie einen Finanzplan auf
Um Überraschungen oder Verzögerungen zu vermeiden, lohnt es sich, Informationen über alle mit dem Immobilienkauf in Spanien verbunden Kosten einzuholen. Diese Kosten können sich von denen in Ihrem Heimatland unterscheiden. Mit der richtigen Kostenplanung können Sie den Immobilienkauf positiv angehen und behalten die Kontrolle über einen manchmal stressigen und undurchsichtigen Prozess. Ebenso empfehlen wir, sich über die laufenden Kosten im Zusammenhang mit dem Immobilienbesitz in Spanien und dem Leben in Spanien zu informieren.
Unser Blog gibt Ihnen über alle diesbezüglichen Kosten Aufschluss, vorab schon mal ein kurzer Überblick:
- Grunderwerbsteuer (Impuesto de Transmisiones Patrimoniales): 6 - 10 % des Kaufpreises
- Grundbuchgebühren: 0,4 % des Kaufpreises
- Notargebühren: 0,1 % – 0,4 % des Kaufpreises
Die laufenden Kosten variieren je nach Art der Immobilie. Hier ein kurzer Überblick auf das, was Sie zu erwarten haben:
- Gemeinschaftskosten
- Müllabfuhrgebühren
- Versorgungsunternehmen - Strom, Poolwartung
Schließlich sollten wir die Steuer nicht vergessen. Wenn Sie Einkommen generieren oder über Ersparnisse oder Investitionen verfügen, müssen Sie möglicherweise Einkommensteuer zahlen ─ auf das Einkommen, das nach Abzug wie Rentenversicherung, Sozialversicherung und sonstiges verbleibt. Als Immobilieneigentümer sind Sie zudem verpflichtet, die örtliche Immobiliensteuer (IBI) für die Immobilie, die Sie in Spanien kaufen, und die Kapitalertragsteuer zu zahlen, wenn Sie sie in Zukunft verkaufen.
Auf der Webseite der spanischen Steuerbehörde finden Sie alle Formulare, die Sie für die Steuererklärung benötigen. Des Weiteren finden sie hier einen Steuerkalender mit den entsprechenden Fälligkeitsdaten der verschiedenen Steuern sowie nützliche Informationen und praktische FAQs.
War dieser Artikel hilfreich?
Ähnliche Themen