Einrichten, anschließen und bezahlen des Stromnetzes in Spanien

Sobald Sie Ihr Zuhause in Spanien gefunden haben, müssen Sie sicherstellen, sich bei allen Versorgungsunternehmen anzumelden, bevor Sie einziehen. Neben Strom und Wasser umfasst dies in manchen Fällen auch einen Gasanschluss, wenn die Leitungen in Ihrer Gegend verlegt wurden. Ferner eine Internetverbindung oder ein Festnetz.

In den meisten Fällen wird die Immobilienagentur, der Anwalt oder beide, die Ihnen beim Kauf des Hauses geholfen haben, dafür sorgen, dass bestehende Wasser-, Gas- und Stromanschlüsse auf Ihren Namen umgemeldet und die entsprechenden Rechnungen von Ihrem Bankkonto abgebucht werden. Dies gilt auch für den Festnetzanschluss der Immobilie.

Versorgungsunternehmen erheben normalerweise eine Gebühr für die Übernahme eines Anschlusses oder für einen neuen Anschluss, wenn der Vorbesitzer bereits ausgezogen ist und die Versorgung unterbrochen wurde. Möglicherweise verlangen Anwalt oder Immobilienmakler eine zusätzliche Gebühr für die Abwicklung, oder diese ist in den Standardgebühren oder der Provision für den Kaufprozess enthalten.

Bei einem Neubau ist möglicherweise noch kein Anschluss vorhanden. Dasselbe kann gelten, wenn Sie eine ältere, lange Zeit unbewohnte, Immobilie gekauft haben, um sie zu renovieren. In diesen Fällen gestaltet sich der Anschluss an das Stromnetz oft etwas komplexer und kostspieliger.

Wenn Sie möchten, können Sie sich selbst um den Anschluss oder Übernahme kümmern. Für diesem Fall haben wir nachfolgende einige Tipps für Sie zusammengestellt.

Strom

Die Beantragung eines Anschlusses hängt davon ab, ob die Immobilie bereits an die jeweiligen Dienste angeschlossen ist oder war oder ob Sie neu einrichten müssen. Es kann vorkommen, dass Sie bei bereits vorhandenem Stromanschluss der Immobilie bestimmte Aspekte ändern möchten, wie beispielsweise die Leistungsstufe.

In jedem Fall müssen Sie ein Formular ausfüllen und es an Ihren Stromversorger senden. Of ist dies online möglich oder Sie können dies online erledigen oder den Anschluss handschriftlich beim lokalen Versorgungsunternehmen beantragen. Auf dem Formular können Sie die Art des Stromanschlusses – neu, vorhanden, Änderung der Leistungsstufe auf vorübergehende Stromversorgung zwecks Arbeiten, falls die Immobilie leer steht – und die Art der Immobilie angeben.

Bestehende Anschlüsse: Angaben zum Eigentümer ändern

Zunächst muss Ihr gewählter Stromversorger die folgenden Informationen bestätigen:

• Ihre NIE Nummer. Dies ist Ihr persönlicher, nicht übertragbarer und dauerhafter „persönlicher Code“ oder Ihre nationale Identifikationsnummer. Sie müssen sie beantragen, bevor Sie eine Transaktion in Spanien durchführen, einschließlich des Kaufs eines Hauses. Um mehr zu erfahren, empfehlen wir Ihnen, unseren Artikel Was ist eine NIE, warum brauche ich sie und wie bekomme ich sie? zu lesen.
• Bankverbindung für die Zahlung der Rechnung. Rechnungen in Spanien werden in der Regel von einem Konto bei einer in Spanien ansässigen Bank abgebucht. Um mehr darüber zu erfahren, lesen Sie unseren Artikel Benötige ich ein spanisches Bankkonto, um eine Immobilie in Spanien zu kaufen?
• Die vollständige Adresse der Immobilie und Ihre Kontaktadresse, falls diese abweicht.
• Ihre Telefonnummer.
• Ihre E-Mail-Adresse , falls Sie eine haben.
• Die Kartenkoordinaten Ihrer Immobilie. Diese ist aus der Eigentumsurkunde ersichtlich oder Sie können suchen Sie online über das GPS-System für Ihr Auto oder Ihr Zuhause, falls vorhanden.

Sie werden auch aufgefordert, Ihre gewünschte Leistungsstufe (potencia) zu wählen. Je nach Stufe werden Sie mit einer gewissen Anzahl von Kilowatt versorgt, die für den Betrieb von Haushaltsgeräten oder Beleuchtung erforderlich ist. Ihr Stromversorger kann Ihnen Details zu den verfügbaren Leistungsstufen und Tarifsystemen geben und Sie beraten, wie diese funktionieren.

Neuer Anschluss

Zunächst müssen Sie prüfen, ob Ihre Immobilie bereits über einen Stromanschluss verfügt. Wenden Sie sich dazu an Ihr Versorgungsunternehmen, bei dem Sie auch erfahren, wie Sie einen Anschluss beantragen können. Bei den meisten Versorgern können Sie dies online erledigen. Sie können alternativ Ihren Elektroinstallateur bitten, sich darum zu kümmern.

Sobald Sie den Antrag ausgefüllt haben, sendet Ihnen der Stromversorger einen Kostenvoranschlag und einen technischen Bericht, in dem alle für die Herstellung einer Verbindung erforderlichen Arbeiten und die damit verbundenen Kosten aufgeführt sind. Sie müssen dann diese Anschlussgebühr bezahlen und warten, bis das Versorgungsunternehmen die Arbeiten ausführt, um Ihre Immobilie an das Stromnetz anzuschließen.

Gleichzeitig muss Ihr Elektroinstallateur Arbeiten in Ihrem Haus durchführen, einschließlich der Verkabelung, damit es an das Stromnetz angeschlossen werden kann. Nachdem diese Arbeiten abgeschlossen sind, erhalten Sie eine Installationsbescheinigung vom Elektriker, auch als Boletín del Instalador oder Certificado de Instalación Eléctrica bezeichnet.

Sie müssen Ihrem Stromversorger Ihre Installationsbescheinigung zusammen mit den oben im Abschnitt „Bestehende Verbindungen: Angaben zum Eigentümer ändern“ aufgeführten Unterlagen vorlegen.

Sobald die erforderlichen Kontrollen durchgeführt wurden, veranlasst das Versorgungsunternehmen die Montage eines Zählers oder die Aktivierung eines vorhandenen Zählers. Letzteres wird wahrscheinlich aus der Ferne durchgeführt, sodass Sie nicht zu Hause sein oder einen Termin vereinbaren müssen.

Gasleitungen

Sie sollten zunächst prüfen, ob die Immobilie bereits über eine Gasleitung verfügt. Wenn dies nicht der Fall ist, müssen Sie herausfinden, ob dieser Service in Ihrer Nähe verfügbar ist.

Neue Gasleitung

Selbst wenn Gas in Ihrer Stadt verfügbar ist, kann sich eine Neuinstallation als kostspielig und zeitraubend erweisen, daher sollten Sie sich gut überlegen, ob Sie es wirklich benötigen. Eine Zentralheizung mit Gas zu betreiben ist in südlichen und mediterranen Gebieten möglicherweise keine lohnende Investition, da Sie höchstens ein oder zwei Monate im Jahr eine Heizung benötigen. Eine Klimaanlage genügt meist. Warmwasserboiler können relativ günstig mit Strom betrieben werden. Ein Gaskochfeld oder Grill kann mit Gasflaschen betrieben werden, die entweder selbst bei Lieferanten gekauft oder direkt zu Ihnen nach Hause geliefert und gegen eine geringe Gebühr angeschlossen werden.

Wenn Sie sich entscheiden, dass sich die Investition in eine Gasanlage tatsächlich lohnt, sollten Sie folgendermaßen vorgehen:

• Wenden Sie sich an ein Gasversorgungsunternehmen. Es wird Sie über die Arbeiten informieren, die erforderlich sind, um ein Gassystem in Ihrem Haus einzubauen, und Ihnen einen Kostenvoranschlag schicken;
• Erlangung und Bezahlung einer Konzession. Gasversorger erledigen dies für Sie. Die Genehmigungen werden von den Stadträten ausgestellt und beinhalten gegebenenfalls eine Genehmigung für die Besetzung von Gehwegen oder Straßenflächen. Die Lizenzgebühr kann Ihnen separat in Rechnung gestellt werden oder im Endpreis enthalten sein;
• Beauftragen Sie einen Gasinstallateur. Ihr Versorger kann Ihnen einen Installateur empfehlen oder Ihnen eine Liste der lizenzierten Installateure zur Verfügung stellen, mit denen Sie sich in Verbindung setzen können;
• Anschluss an das Netz. Ihr Versorger ist dafür verantwortlich, dass die Leitungen von der Straße bis zu Ihrem Haus zur Verfügung stehen und der beauftragte Installateur sorgt für die Verteilung in der gesamten Immobilie.
• Abschluss eines Vertrags zur Gaslieferung. Je nach Lieferant kann dies online oder telefonisch erledigt werden. Möglicherweise müssen Sie sich jedoch in die Niederlassung des Versorgers begeben. Hier werden Sie gebeten die folgenden Unterlagen vorzulegen: NIE Nummer, Bankverbindung, vollständige Adresse, CUPS-Code (Código Universal del Punto de Suministro) und Installationszertifikat.

Sobald Sie den Liefervertrag abgeschlossen haben, wird Ihr Gaslieferant einen Termin für die Montage eines Zählers vereinbaren und Sie informieren, sobald Ihre Gasleitung angeschlossen ist. Nach etwa fünf bis zehn Tagen nach Beantragung können Sie die Versorgung in der Regel nutzen.

Bestehende Gasleitungen

Wenn die Immobilie, die Sie kaufen, bereits über eine Gasleitung verfügt, sollten Sie sich an den Anbieter wenden, um die Gaszufuhr auf Ihren Namen umzumelden. Sie können einen Installateur damit beauftragen, die Anlage zu prüfen und Ihnen einen Kostenvoranschlag für eventuelle Zusatzarbeiten zu unterbreiten.

Sollten keine zusätzlichen Arbeiten erforderlich sein und Sie übernehmen die Versorgung vom vorigen Eigentümer, müssen Sie die obengenannten Unterlagen bei Ihrem Versorger vorlegen. Möglicherweise müssen Sie auch den Kaufvertrag für Ihre Immobilie und eine Kopie der letzten an den Vorbesitzer gesendeten Rechnung vorlegen .

In den meisten Fällen ist ein einfacher Wechsel des Eigentümers oder des Rechnungszahlers kostenlos und erfolgt sofort.

In jedem Fall wird Ihr Gaslieferant in der Lage sein, die Schritte, die Sie unternehmen müssen, vollständig zu erklären und alle Ihre Fragen zu beantworten.

Wasseranschluss

Im Gegensatz zu Gas und Strom, die von nationalen Unternehmen bereitgestellt, unter denen Sie wählen können, wird der Wasseranschluss von einem städtischen Unternehmen geliefert. Die Wasserwerke befinden sich teilweise oder vollständig in Gemeindebesitz und werden vom örtlichen Stadtrat verwaltet. Die Preise sind daher von Ort zu Ort unterschiedlich. Das bedeutet, dass Sie kein günstigeres Angebot finden werden. Ihre Rechnungen beinhalten nur die Kosten für die Lieferung und Wartung des öffentlichen Systems und sieht keine Gewinnspanne für das Versorgungsunternehmen vor.

Neuer Wasseranschluss

Meist ist der Wasseranschluss bereits vorhanden, es sei denn, Sie bauen ein neues Haus auf einem erworbenen Grundstück oder es handelt sich um ein Gebäude auf dem Land, das als nicht bewohnbar klassifiziert wurde. Sollte dies nicht der Fall sein, können Sie beim Versorgungsunternehmen erfragen, welche Schritte Sie unternehmen müssen. Sie erhalten in der Regel eine Liste der akkreditierten Techniker, die alle erforderlichen Genehmigungen beantragen.

Sobald die Arbeiten abgeschlossen sind, müssen Sie dem örtlichen Wasserversorgungsunternehmen die folgenden Dokumente vorlegen:

• Ihre NIE Nummer. Möglicherweise werden Sie auch aufgefordert, einen Ausweis (ID) mit einem Foto, zum Beispiel einen Reisepass, oder einen Personalausweis aus Ihrem Heimatland vorzulegen. Wenn Sie Staatsbürger eines Landes außerhalb der Europäischen Union (EU) oder des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) sind, verfügen Sie über eine TIE Karte als Nachweis für den rechtmäßigen Aufenthalt in Spanien.
• Eigentumsurkunden Ihrer Immobilie. Wenn Sie eine Hypothek beantragt haben, sind die Unterlagen bei Ihrem Kreditgeber hinterlegt, der Ihnen beim Kauf der Immobilie eine gekürzte Kopie der Urkunde zur Verfügung stellt. Diese wird als Nota Simple bezeichnet;
• Kaufvertrag für Ihre Immobilie. Möglicherweise ist die Vorlage nicht erforderlich, oft genügt die Eigentumsurkunde oder die Nota Simple;
• Bewohnbarkeitsbescheinigung oder cédula. Sie wird von der Stadtverwaltung für Neubauten ausgestellt, sobald die Wohnanlage, der Wohnblock oder das Eigenheim gemäß den beim Rathaus eingereichten Plänen fertiggestellt wurde.
• Installationszertifikat oder Boletín del Instalador. Dieses Dokument wird von dem akkreditierten Installateur ausgestellt, der das Leitungswassersystem in Ihrem Haus eingerichtet hat.

Dieses Szenario ist sehr selten, so dass Sie eine bestehende Wasserversorgung in den meisten Fällen einfach nur auf Ihren Namen ummelden müssen

Bestehende Wasserversorgung: Eigentümerwechsel

Um die Wasserversorgung auf Ihren Namen umzumelden, benötigen Sie folgende Unterlagen:

• Adressnachweis für die Versorgung – eine Kopie der Eigentumsurkunde, Nota Simple oder ein Certificate of Empadronamiento, das innerhalb der letzten drei Monate ausgestellt wurde. Dieses Dokument ist ein Nachweis dafür, dass Sie sich beim Padrón oder dem örtlichen Einwohnermeldeamt registriert haben, was bei einem Umzug in eine neue Stadt erforderlich ist. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Artikel Was ist der Padrón und wie registriere ich mich?;
• Ihre NIE Nummer und möglicherweise Ihren Lichtbildausweis;
• Bankverbindungen für Rechnungszahlungen;
• Kopie der letzten vom Vorbesitzer bezahlten Rechnung. Sie kann in der Regel während des Kaufprozesses von Makler oder Rechtsanwalt eingeholt werden.

Kosten und Fristen

In beiden Fällen – für ein neues Angebot oder die Änderung des Namens des Rechnungszahlers für ein bestehendes Angebot – müssen Sie mit einer Wartezeit von durchschnittlich drei bis vier Tagen rechnen. Dies variiert von Stadt zu Stadt und kann bei Eigentumsübertragungen für bereits bestehende Wasserversorgung sofort erfolgen.

Für einen neuen Wasseranschlusses muss in der Regel eine Gebühr entrichtet werden, die von Stadt zu Stadt variiert. Im Durchschnitt kostet er zwischen 30 € und 300 €, selten jedoch mehr als 200 €.

Die Übertragung eines bestehenden Anschlusses ist in der Regel kostenlos, aber Sie müssen möglicherweise eine Kaution hinterlegen, um den Wasserverbrauch zu decken, bevor die erste Rechnung bezahlt wird. Die Höhe dieser Kaution richtet sich normalerweise nach dem bisherigen durchschnittlichen Verbrauch der Immobilie zuzüglich einer zusätzlichen Marge. Da die Wasserrechnungen von Stadt zu Stadt sehr unterschiedlich sind, ist es nicht möglich, eine durchschnittliche Summe für diese Kaution anzugeben, aber Ihr Versorger wird Ihnen die Kosten im Voraus mitteilen, damit Sie sie einplanen können.

Die hinterlegte Kaution wird in der Regel je nach Wasserverbrauch entweder bei der ersten Rechnungszahlung oder in Raten über die ersten Monate zurückerstattet.

Die Rechnung wird monatlich ausgestellt, in manchen Städten alle zwei oder drei Monate.

Festnetztelefon und Internet (ADSL)

Falls Sie einen Anschluss wünschen, sollten Sie sich mit einem Anbieter Ihrer Wahl in Verbindung setzen und einen Termin mit einem Techniker vereinbaren. Dieser wird Ihnen ein Angebot unterbreiten und die notwendigen Anschlüsse legen. Oft werden diese Kosten mit der ersten Rechnung verrechnet.

Spanien verfügt über ein ständig wachsendes Netzwerk von Telekommunikationsanbietern, was einen gesunden Wettbewerb und unterschiedliche Optionen bezüglich Tarife oder Pakete zur Folge hat. Aus diesem Grund möchten Sie sich vielleicht erst einmal nach dem günstigsten Angebot „umschauen“, bevor Sie sich einen Anschluss legen lassen.

Möglicherweise verfügt Ihr Haus bereits über ein Festnetz, einen privaten Internetanschluss oder beides, wenn es zuvor bewohnt war. Wenn Sie diese behalten möchten, müssen Sie sich an den Dienstleister wenden, um eine Übertragung zu veranlassen. Dazu benötigen Sie Ihre NIE, Ihre Bankverbindung für Rechnungszahlungen und einen Adressnachweis, wie z. B. Ihr Certificate de empadronamiento, Eigentumsurkunden oder Nota Simple.

Strom, Wasser und gegebenenfalls Gas und Telekommunikation gehören zu den wichtigsten Ausgaben, die Sie beim Kauf einer Immobilie in Spanien einplanen sollten. Andere Ausgaben – einige sind Pflicht und andere sehr empfehlenswert – müssen bei der Planung Ihres Budgets für das Leben in Spanien berücksichtigt werden. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Artikel Fixkosten, die Sie als Hauseigentümer in Spanien zahlen müssen.